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Wie aus Zufällen Perspektiven werden - oder ich kauf eine ehemalige Kirche

Mark Gronnenberg am 20.8.2021

Wie aus Zufällen Perspektiven werden - oder ich kauf eine ehemalige Kirche

Besagter Zufall fand auf der Wichernstraße statt. Andreas Friesch, Chef von LR Health and Beauty und dessen Global Kids Fund, der seit vielen Jahren den „Lunch Club“ unterstützt, stand nach einem Termin im Lunch Club vor einen neu errichtetem Haus auf der Wichernstraße um sich die, für ihn unbekannte Fassadengestaltung mal näher anzusehen. Besagter Zufall wollte es, das genau zu diesem Zeitpunkt der Erbauer und Besitzer des Hauses, Metin Dedelin, dazu kam und schon waren die beiden Herren im Gespräch. Beim Fachsimpeln über die neue Fassade sollte es allerdings nicht bleiben.

Bis zu diesem Zeitpunkt wusste niemand, wie es mit der ehemaligen Neustadtkirche, dem dazugehörigen angrenzendem Wichernhaus und vor allem dem sich darin befindlichen „Lunch Club“ weiter gehen sollte. Die Immobilie stand schließlich seit geraumer Zeit zum Verkauf.

Auf die Frage, ob er sich den Kauf einer Kirche vorstellen könne, antwortete Metin Dedelin: „Warum eigentlich nicht?! Schließlich komme ich hier aus dem Stadtteil und war selbst sehr oft unten im Keller, im Kellerclub, dem ehemaligen Jugendclub der Gemeinde“.

Kurzerhand erwarb Dedelin den Komplex und machte sich an die Planung. Neben dem Kinderrestaurant, welches im Erdgeschoß der ehemaligen Kirche angesiedelt wird, werden in dem neu gestalteten Gebäude neun barrierearme Wohnungen eingerichtet. Und somit findet nicht nur der „Lunch Club“ ein neues Zuhause.

Und das alles passiert, obwohl sich jemand einfach nur für die Gestaltung einer Fassade interessiert und dabei zufällig mit dem Erbauer dieser ins Gespräch gekommen ist.

"Für den Stadtteil ist dies ein großer Gewinn, eine Investition in die Zukunft", freute sich Hermann Huerkamp vom Stadtteilbüro in dem Gespräch mit Heike Gründken, der Geschäftsführerin des Lunch-Clubs. Der Lunch-Club musste sich verändern, da die Kirchengemeinde die leerstehende Kirche und das Wichernhaus nicht mehr halten konnte. "Irgendwo wären wir sicherlich untergekommen", formulierte Heike Gründken den glücklichen Zufall, "aber jetzt gibt es für unsere Einrichtung die beste Option, denn wir bleiben größer und schöner am gleichen Standort".

 

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