Lesung von Frank Goosen über „The Beatles“
Die Zuhörerinnen und Zuhörer erlebten am Dienstagabend...
Die Zuhörerinnen und Zuhörer erlebten am Dienstagabend in den folgenden anderthalb Stunden einen Autor, der seine Beatles Leidenschaft seinem Vater verdankt, als der dem 13-jährigen Teenie das Rote und das Blaue Album der „Pilzköpfe“ von seiner Arbeit mitbrachte. Zunächst aber lieferte sich Frank Goosen ein kleines Scharmützel mit Frank Schlösser, der den Gast für die veranstaltende Volkshochschule begrüßte und sich dabei als Rolling Stones-Fan geoutet hatte, was Goosen ein eher mitleidiges Lächeln entlockte. „Wenn Götter sich gegenseitig dissen", so äußerte sich Goosen lakonisch. Als abschließende und versöhnliche Bemerkung konstatierte Goosen: Mit dem Hit „These Boots Are Made For Walking“ von Nancy Sinatra, hätte ich es mir noch gefallen lassen. Aber dass ausgerechnet Freddy Quinns „Hundert Mann und ein Befehl“ die Hitparade anführen musste, als er am 31. Mai 1966 in Bochum das Licht der Welt erblickte, wurmt ihn bis heute. „Ich hasse Schlager,“ stellte er prägnant fest. An dieser abgrundtiefen Abneigung ließ der Kabarettist bei seiner Lesung am Dienstagabend in der Lohnhalle auch seine Ahlener Fangemeinde teilhaben, als er aus seinem Buch „The Beatles“ vortrug.
Dieser Quasi-Initiationsritus löste bei dem beschenkten Sohn eine bis heute anhaltende Beatlemania aus, die auch seine Familie gelegentlich an die Grenzen des friedlichen Zusammenlebens führte, wenn er sie verdonnerte, ihn auf den Trip in die gelobte Stadt Liverpool zu begleiten. Mit dem typischen Ruhrpott-Humor arbeitete sich Frank Goosen durch die schwierigen Jahre seines Erwachsenwerdens, die gespickt waren mit Versuchen, sich als cooler Typ zu inszenieren, und den ersten noch ungelenken Begegnungen mit dem anderen Geschlecht. Ein vergnüglicher Rückblick, der beim Publikum gut ankam.