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Interreligiöse Fahrradtour

 

 

Gemeinsamkeiten und Unterschiede erfahren, das war das Ziel einer interreligiösen Fahrradtour am Samstag. Trotz des stürmischen und regnerischen Wetters waren 15 Teilnehmende der Einladung des Arbeitskreises Patenschaften (Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Förderverein für Flüchtlinge Ahlen, Innosozial und Stadt Ahlen) gefolgt. Vier Gotteshäuser und die Ditib-Moschee steuerte die Gruppe in fünf Stunden an. Unter Leitung von Benedikt Ruhmöller stand neben der Besichtigung auch der Austausch über künftige Aktivitäten auf dem Besuchsprogramm.

In der Ludgerikirche begrüßte Thomas Gocke die Gäste. Der Pastoralreferent machte gemeinsam mit Praktikant Henning Vennemeyer auf Besonderheiten der jüngsten katholischen Kirche in Ahlen aufmerksam. Erst 1958 erbaut, ist der Tabernakel in einer Nische des Seitenschiffs untergebracht, Weihwasserbecken links und rechts des Eingangs sollen genutzt werden und an die eigene Taufe erinnern.

Weiter ging es zur evangelischen Christuskirche. Organistin Helene Buschbach stellte die Vorzüge der Orgel vor und gab musikalische Kostproben. „Wir brauchen nicht viel Schmuck und auch keine Gemälde, wir sind eine Kirche des Wortes“, machte Pfarrer Martin Frost deutlich und grenzte sich damit zu den katholischen Kirchen ab.

 

 

Seit vielen Jahren gibt es in Ahlen an der Dolberger Straße die Neuapostolische Kirche mit rund 200 Gläubigen. Herzlich aufgenommen wurde die Gruppe von den Priestern Ingo Eckey und Andreas Dotzki. Sie erklärten, dass das Abendmahl wesentlicher Bestandteil des Gottesdienstes ist und von durchschnittlich 70 Mitgliedern besucht würde. Sonntags um 10 Uhr und mittwochs um 19.30 Uhr sind alle Interessierten zu den Gottesdiensten eingeladen.

Nach einer Kaffeepause in den Räumen des Caritasverbands ging es weiter zur Ditib-Moschee, in der gerade das Nachmittagsgebet stattfand. Vorstandsvorsitzender Ekrem Sümer mit Ahmet Özdil und Hamza Aksoy erklärten zu Beginn des Ramadan, dass es nicht nur um das Fasten geht, sondern auch der Armen gedacht werde. Dafür müsse jeder Muslime einen bestimmten Prozentsatz seines Besitzes abgeben. Ekrem Sümer betonte die gute Zusammenarbeit mit anderen Religionsgemeinschaften und dem Bündnis für den Frieden.

Letztes Ziel war die Baustelle der syrisch-orthodoxen Gemeinde St. Georg an der Beckumer Straße. Vorsitzender Jakob Dakin, Schriftführer Akgül Aydin und Samuel Zeren, Vorstand des Jugendausschusses stellten den Neubau des Gotteshauses mit Gemeindezentrum vor. Im Juli 2020 begonnen, mussten einige Hürden genommen werden: Lieferengpässe bei den Materialien und die Übertragung der Bauleitung auf die Architektin Martina Maury, nachdem ihr Kollege aus Paderborn aus gesundheitlichen Gründen die Arbeit nicht fortsetzen konnte. Beeindruckt waren die Besucherinnen und Besucher von den Zielen. „Wir wollen allen Kindern und Jugendlichen einen Ort der Begegnung bieten“, sagte der Vorsitzende, der auf die Fertigstellung der Gebäude bis Ende des Jahres hofft. „Wir sind hoch motiviert und bestrebt, das Zusammenleben aller Kulturen und Religionen zu vereinen“, lud er abschließend zu Besuchen ein.

Quelle: Angelika Knöpker /  WN 28.März 2023

Kirchen und Moscheen

Von Freitag, 12.11., bis Sontag, 14.11., wurde in Ahlener Kirchen und Moscheen im Rahmen der jeweiligen Gemeindegottesdienste der Corona-Opfer gedacht. Viele konnten in ihrem Sterben nicht angemessen begleitet und mussten dann auch im kleinsten Kreis der Angehörigen beigesetzt werden.

Ein Arbeitskreis aus dem katholischen Kirchortteam St. Elisabeth hatte dieses Gedenken angeregt und dabei auch die anderen Religionsgemeinschaften in Ahlen mitbedacht. Dafür wurde Material zusammengestellt, das die beteiligten Gemeinden nach eigenem Gutdünken nutzen und anpassen konnten. So konnte dieses Gedenken einerseits gemeinsam, andererseits im vertrauten Umfeld und in der je eigenen Form der Religionsgemeinschaften geschehen.

Pater Hermann Josef Schwerbrock hat einen Text dazu beigetragen, in dem er u.a. von der Begegnung mit einer Patientin aus dem Franziskus-Hospital kurz vor ihrem Tod berichtet: „‘Wissen Sie‘, sagte sie dann, ‚diese Krankheit ist schon schlimm genug, aber am schlimmsten ist diese schreckliche Erfahrung von Alleingelassen-werden und Einsamkeit.‘“ Er berichtet aber auch von kleinen Zeichen der Nähe und gegenseitigen Stärkung, die trotz aller Einschränkungen möglich wurden.

Das miteinander verabredete Gebet der Religionsgemeinschaften sollte auch ein solches Zeichen sein, das die Verbindung miteinander und mit Gott erfahrbar macht, (so Pfr. Kaulig). Zu Absprachen auch über diese Initiative hinaus hatte das Team vom Stadtteilbüro Ost eingeladen und so weitere Begegnungen der Religionsgemeinschaften gefördert. Die Initiative passte zugleich gut zum Haldengang am 13.11., der sich ebenfalls dieses Gedenken zum Ziel gesetzt hatte.

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